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Gut Leye

Im 15. Jahrhundert erwarben die Kreuzbrüder des Klosters Osterberg (in der Grafschaft Tecklenburg) mehrere Einzelhöfe in der Bauerschaft Leye in Atter. Sie vereinigten sie zu einem großen Gut und betrieben dort klösterliche Landwirtschaft.

Der Graf von Tecklenburg aber machte den Kreuzbrüdern im Kloster Osterberg das Leben schwer. Sie durften schließlich keine Messe mehr lesen, keine Heiligen anrufen, geschweige Hinweise auf das Fegefeuer geben. Er sorgte dafür, dass sich das Kloster ganz der Reformation zuwandte.

Das hatte zur Folge, dass 1618 der Prior vom Ordensgeneral abgesetzt und ein neuer bestimmt wurde, der den Katholizismus im Hause wiederherstellen sollte. Das wiederum schaffte große Verärgerung beim evangelischen Grafen von Tecklenburg, der jetzt den gesamten Klosterbesitz an sich brachte, was nun den Fürstbischof Philipp Sigismund auf den Plan rief, der schließlich das Gut Leye für sich in Beschlag nahm.

Als 1633 im Dreißigjährigen Krieg der evangelische Herzog Georg von Braunschweig die Stadt Osnabrück eroberte, wurden sämtliche Mönche aus dem Kloster Osterberg und seinen Außenstellen (auch Gut Leye) vertrieben und der Besitz der Gräflich Tecklenburgischen Verwaltung übergeben, bis 1679 der Domkapitular Otto Heinrich von Oer die klösterlichen Besitzungen persönlich erwerben konnte und sie ein Jahr danach an den Geheimen Rat und Vizekanzler Franz Ostman verkaufte. Dem wurde später das Prädikat „von der Leye“ verliehen. denn er gehörte zu den einflussreichsten Mitgliedern der Fürstbischöflichen Regierung des Hochstiftes Osnabrück.

Franz Ostman von der Leye ließ 1703 das zweistöckige Herrenhaus im Renaissancestil mit den Vorgebäuden erbauen, und bis zum heutigen Tage ist das Gut im Besitz der Familie Ostman von der Leye geblieben. Ihre Wappen befinden sich sowohl über dem Haupteingang als auch an der Brücke.

Heutiger Besitzer: Dominik Freiherr Ostman v. d. Leye, Atter, Gut Leye 1, 49076 Osnabrück